Skizzen Die Skizzen entstehen aus Bewegungen. Bewegungen sind eine bildnerische Antwort auf das, was mich aufwühlt und irritiert, beschenkt und erfüllt. Ich zeichne, was auf mich zukommt und womit ich nicht rechnen kann. Ich zeichne, was sich mir zeigt, auch in dem, was sich mir nicht zeigen will. Die Skizzen entstehen aus Begegnungen. Und sie verwirklichen sich wiederum in Begegnungen. Die Skizzen sind Aphorismen des Blicks, die sich in der Aktivierung des Betrachters verwirklichen. (Man muss nicht hinter die Bilder, sondern in die Bilder schauen, um zu erfahren, dass ein Bild eine Wirklichkeit ist, die mehr ist als sie selbst.) Zeichenfeder und Pinsel sind Wahrnehmungs- und Aktionsorgane. Sie ermöglichen mir, Wege wahrzunehmen, indem ich sie gehe. Einer Skizze folgen oft viele weitere Skizzen und gehen oft viele Skizzen voraus, es gibt sozusagen «Frühlings»-Skizzen und «Spätlings»-Skizzen. Nicht nur synchron, sondern auch diachron sind Skizzen Fragmente des Unsichtbaren. Sie geben zu sehen durch das, was nicht zu sehen ist. Skizzen sind nicht Vorstufen zu einem Bild, sondern die Bildbewegungen selbst. Der Bewegungsfluss ist der Skizze oder dem «fertigen» Bild meistens abzulesen. Die Skizze tilgt nicht die Spuren ihrer Entstehung, sie bewahrt die Zeitlichkeit eines Bewegungsimpulses. Das «Motiv» ist aufgehoben in der durée seiner bildnerischen Darstellung. Stefan Brotbeck April 2021
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